Erzieher & Erzieherin: Ausbildung, Voraussetzungen, Gehalt, Weiterbildung

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Die Ausbildung zum Erzieher bzw. zur Erzieherin führt zur pädagogischen Befähigung der Beaufsichtigung und Betreuung von Kindern verschiedener Altersstufen. Das Gehalt ist mit bis zu 4.400 Euro vergleichsweise gut.

Was macht eine Erzieherin? (Video)

Der Anteil an Frauen in der Branche ist mit rund 95 Prozent sehr hoch, daher wird meist die weibliche Bezeichnung „Erzieherin“ verwendet. Doch die Männer sind in den letzten Jahren stärker vertreten bzw. nimmt ihr Anteil in dieser Berufsgruppe zu. In jedem Fall handelt es sich um gut ausgebildete pädagogische Fachkräfte, die in einem spannenden und vielseitigen Beruf tätig sind.

Die verschiedenen Aufgaben werden bei der qualifizierenden Erzieher Ausbildung berücksichtigt.

Immer steht im Arbeitsalltag die Beschäftigung mit Kindern auf dem Programm, es geht um das Spielen, Basteln, Lesen, Anleiten zu neuen Tätigkeiten, um Sport und das gemeinsame Musizieren. Gleichzeitig sollen erzieherische Grundsätze befolgt werden, die Kinder sollen dabei lernen, sich in einer Gruppe zurechtzufinden, Regeln und Rituale zu befolgen und sich in die Gemeinschaft einfügen.

Möglich ist die Tätigkeit als ausgebildete Erzieherin ebenso wie als Kindergartenhelferin. Letztere weist häufig die Ausbildung zur Sozialassistentin auf, es werden nur ordnende und beaufsichtigten Tätigkeiten ausgeübt.

Das Gehalt der Kindergartenhelferin ist mit durchschnittlich 2000 Euro deutlich geringer als das einer ausgebildeten Erzieherin. Letztere ist auch für die Erziehung der Kinder und für die altersgerechte Förderung der Kleinen zuständig.

Video: Erzieher Job | Ein Tag in der Kita

Voraussetzungen: Wie wird man Erzieherin?

Die Zugangsvoraussetzungen zum Beruf des Erziehers sind nicht bundeseinheitlich geregelt, daher sind in jedem Bundesland andere Anforderungen zu erfüllen. Meist wird jedoch zumindest die mittlere Reife vorausgesetzt.

Der Hauptschulabschluss wird teilweise ebenfalls akzeptiert, dann allerdings muss eine weitere Ausbildung vorliegen. Wichtig sind vor allem gute Noten in Deutsch, Musik und Kunst, denn in diesen Bereichen werden die Kinder besonders gefördert.

Weiter Bedingungen betreffen die psychische und physische Gesundheit, denn eine Erzieherin muss durchaus belastbar sein. Mittlerweile hat sich der gesundheitliche Eignungstest durchgesetzt, der bundesweit verpflichtend als Voraussetzung für die Ausbildung zur Erzieherin gilt.

Wer sich für ein Studium der Erziehungswissenschaften interessiert, muss in der Regel das Abitur ebenso vorweisen können wie ein einschlägiges Berufspraktikum von vorgeschriebener Dauer (meist mindestens drei Monate).

Die Zugangsvoraussetzungen zum Beruf des Erziehers sind nicht bundeseinheitlich geregelt, daher sind in jedem Bundesland andere Anforderungen zu erfüllen. (Foto: Shutterstock- Krakenimages.com)

Die Zugangsvoraussetzungen zum Beruf des Erziehers sind nicht bundeseinheitlich geregelt, daher sind in jedem Bundesland andere Anforderungen zu erfüllen. (Foto: Shutterstock- Krakenimages.com)

Die Ausbildung zur Erzieherin kann über verschiedene Wege realisiert werden:

  • Ausbildung an der Berufsschule

    Die Fachschule für Sozialpädagogik ist die richtige Anlaufstelle und wird als schulische Ausbildung durchgeführt. Hier wird in Vollzeit gelernt, teilweise ist aber auch die Ausbildung in Teilzeit möglich. Teilweise wird ein Vorpraktikum verlangt.

    Die schulische Ausbildung wird auf zwei Jahre Dauer angelegt, in regelmäßigen Abständen werden Tests abgefragt. Zwischendurch finden Praktika statt. Nach der Abschlussprüfung folgt das Anerkennungsjahr zum Erzieher, in dem mindestens 30 Stunden pro Woche in einer pädagogischen Einrichtung gearbeitet wird. Auch eine duale Ausbildung mit festen Praxis- und Berufsschulzeiten ist bei dieser Variante möglich.

  • Studium

    An der Hochschule wir das Studium der Erziehungswissenschaften aufgenommen und endet nach drei Jahren mit dem Bachelor. Möglich ist zudem das Belegen des Studiengangs Kindheitspädagogik, derartige Fachkräfte arbeiten später meist in Führungspositionen.

  • Nichtschülerprüfung

    Wer bereits seit einigen Jahren in einer pädagogischen Einrichtung tätig ist und keine Ausbildung als Erzieher oder kein Studium vorzuweisen hat, kann dennoch die staatliche Anerkennung als Erzieherin bekommen. Hierfür gibt es die Nichtschülerprüfung, die auch als Externenprüfung bezeichnet wird und bei der je nach Bundesland verschiedene Zugangsvoraussetzungen zu erfüllen sind.

    Bei der Prüfung werden dann die theoretischen Grundlagen des Erzieherberufs abgefragt. Diese müssen im Rahmen der Prüfungsvorbereitung eigenständig erarbeitet werden.

  • Umschulung

    Auch die Umschulung zum Erzieher ist unter bestimmten Umständen möglich. Dafür wird eine Umschulung beim Jobcenter oder bei der Agentur für Arbeit beantragt. Möglich ist zum Beispiel die Teilnahme am Programm „Quereinstieg – Männer und Frauen in Kitas“, das vom BMFSFJ gefördert wird.

Das durchschnittliche Gehalt einer Erzieherin beginnt bei rund 2.500 Euro brutto im Monat, was je nach Bundesland und Verantwortungsbereich aber verschieden ist. ( Foto: Shutterstock- Shujaa_777)

Das durchschnittliche Gehalt einer Erzieherin beginnt bei rund 2.500 Euro brutto im Monat, was je nach Bundesland und Verantwortungsbereich aber verschieden ist. ( Foto: Shutterstock- Shujaa_777)

Wo arbeiten Erzieher?

Sind alle Voraussetzungen für den Erzieherberuf erfüllt, steht dem Arbeiten in Kindergärten und Horten, in Kinderkrippen oder Heimen für Kinder und Jugendliche nichts mehr im Wege. Auch die Arbeit in Jugendzentren, in pädagogischen und therapeutischen Einrichtungen sowie in Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen ist möglich.

Gehalt & Co: Wie viel verdient man als Erzieherin?

Das durchschnittliche Gehalt einer Erzieherin beginnt bei rund 2.500 Euro brutto im Monat, was je nach Bundesland und Verantwortungsbereich aber verschieden ist.

Mit steigender Berufserfahrung steigt auch das Gehalt und kann bis zu 4.400 Euro erreichen, wenn eine langjährige Berufserfahrung vorliegt oder eine Leitungsposition bekleidet wird. Da Erzieher aber meist nur in Teilzeit tätig sind, kann das Gehalt auch deutlich darunter liegen.

Mit steigender Berufserfahrung steigt auch das Gehalt und kann bis zu 4.400 Euro erreichen, wenn eine langjährige Berufserfahrung vorliegt oder eine Leitungsposition bekleidet wird.  (Foto: Shutterstock- David Tadevosian )

Mit steigender Berufserfahrung steigt auch das Gehalt und kann bis zu 4.400 Euro erreichen, wenn eine langjährige Berufserfahrung vorliegt oder eine Leitungsposition bekleidet wird. (Foto: Shutterstock- David Tadevosian )

Weiterbildung & Umschulung zum Erzieher: Diese Förderungen gibt es

Nach der Ausbildung zur Erzieherin sind verschiedene Weiterbildungen möglich, wobei diese in Spezialisierungs- und Aufstiegsweiterbildungen unterschieden werden. Je nach Qualifikation können höhere Positionen bekleidet werden.

Für die Weiterbildung kann unter Umständen eine Förderung in Betracht kommen, wobei die spezifischen Voraussetzungen und finanzielle Lage der betreffenden Person maßgeblich für die Gewährung einer Förderung sind.

Grundsätzlich besteht das Recht auf Leistungen zur Ausbildungsförderung, soweit es sich um eine Erstausbildung handelt. Hier werden Leistungen nach dem BAföG gewährt, die teilweise nicht zurückgezahlt werden müssen. Wer das 30. Lebensjahr bereits vollendet hat, kann unter Umständen die Leistungen über das Aufstiegsfortbildungsgesetz in Anspruch nehmen, diese werden auch als Meister-BAföG bezeichnet.

Möglich ist auch, dass die Bundesagentur für Arbeit den Bildungsgutschein gewährt, wenn es sich um eine Wiedereingliederung in das Erwerbsleben handelt. Dafür müssen aber einige Kriterien erfüllt sein, wie zum Beispiel die erschwerte Vermittelbarkeit in dem Beruf, der bereits erlernt worden ist.

Wird die Umschulung durch gesundheitliche Aspekte nötig, kann auch die Förderung über die berufliche Rehabilitation infrage kommen. Ansprechpartner dafür sind das Jobcenter, die Rentenversicherung oder die Berufsgenossenschaft.

Teilweise können Umschüler wie normale Auszubildende behandelt werden und bekommen eine Vergütung in der Zeit der Ausbildung zum Erzieher zugestanden, die dem Gehalt eines Lehrlings entspricht. Eventuell ist es auch möglich, das Kindergeld, welches unter Umständen bis zum 27. Lebensjahr gezahlt wird, zu erhalten.

FAQs: Häufige Fragen rund um den Beruf des Erziehers (Video)

Video: Gedanken einer Erzieherin | Panorama 3 | NDR

Welche Voraussetzungen für Erzieher?

Wer sich zum Erzieher ausbilden lassen möchte, muss mindestens den mittleren Schulabschluss vorweisen können. Teilweise wird auch das Abitur nötig sein, wenn nämlich ein Studium der Erziehungswissenschaften aufgenommen werden soll. Möglich ist der Einstieg auch aus anderen verwandten Berufen heraus, hier kommt etwa die Ausbildung zum Kinderpfleger oder als Kinderkrankenpfleger infrage. Wichtig ist darüber hinaus die persönliche Eignung (Liebe zu Kindern).

Welche Berufe als Erzieher?

Erzieher können verschiedene Berufe rund um die Pflege und Beaufsichtigung von Kindern ausüben. Dazu zählt zum Beispiel die Tätigkeit in Horten und Kindergärten, in Kinderheimen und Beratungsstellen, in Betreuungseinrichtungen für Jugendliche oder auch in Wohnheimen für Behinderte. Des Weiteren kommen therapeutische Einrichtungen und Ferienheime als Arbeitsorte infrage.

Wie viel verdient man als Erzieherin?

Das Durchschnittsgehalt einer Erzieherin liegt bei rund 2.800 Euro brutto im Monat. Je nach Berufserfahrung und Unternehmenszugehörigkeit kann das Gehalt auf bis zu 3.400 Euro im Monat steigen, Vergütungen von bis zu 4.000 Euro brutto im Monat sind möglich. Selbst noch höhere Gehälter sind möglich, wenn zum Beispiel eine Leitungsposition besetzt wird.

Wie lange dauert eine Ausbildung zum Erzieher?

Die Ausbildung zum Erzieher ist auf eine Dauer von zwei bis fünf Jahren angelegt. Bei einer Ausbildungszeit von nur zwei Jahren ist in der Regel ein mindestens einjähriges Praktikum anzuschließen. Das Studium dauert drei Jahre, dann kann der Bachelor erworben werden. Danach ist ein Masterabschluss möglich, somit ergibt sich eine Gesamtausbildungszeit von fünf Jahren.

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