Die Auswertung der Abrechnungsdaten der AOK PLUS zeigt, dass psychische Beschwerden und Kopfschmerzen bei Auszubildenden in Sachsen in den letzten Jahren zugenommen haben. Gleichzeitig ist ein Anstieg von Übergewicht zu verzeichnen, während Rückenerkrankungen rückläufig sind. Diese Ergebnisse legen nahe, dass Maßnahmen zur Förderung der psychischen und körperlichen Gesundheit von Auszubildenden dringend erforderlich sind.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Psychische Gesundheit von Auszubildenden in Sachsen besorgniserregend
Neue Daten zeigen, dass fast ein Drittel der Auszubildenden in Sachsen im Jahr 2022 mit psychischen Erkrankungen oder Verhaltensstörungen zu kämpfen hatte. Besonders besorgniserregend ist der Anstieg von Depressionen um 27% und Angstzuständen um 36% im Vergleich zu 2017. Es ist alarmierend, dass jede elfte Auszubildende mit Angstzuständen zu kämpfen hatte, während nur jeder 32. Auszubildende betroffen war. Diese Zahlen unterstreichen die Notwendigkeit, die psychische Gesundheit junger Menschen zu unterstützen und zu fördern.
Dr. Carolin Gebauer von der AOK PLUS erklärt, dass sich die Ereignisse der letzten Jahre und aktuelle Geschehnisse wie die Corona-Pandemie, der Klimawandel und der Ukraine-Krieg auf die Psyche junger Menschen auswirken könnten. Die gestiegene Offenheit im Umgang mit psychischen Erkrankungen könnte ebenfalls zur Zunahme der Diagnosezahlen beitragen.
Die AOK PLUS hat eine Reihe von Angeboten im psychischen Bereich entwickelt, um Menschen dabei zu unterstützen, den Stress zu bewältigen und psychische Leiden zu verhindern. Diese Angebote können als Ergänzung zur herkömmlichen Behandlung von Depressionen genutzt werden. Es gibt spezielle Behandlungsprogramme, die eine umfassende Versorgung junger Menschen mit psychischen Erkrankungen gewährleisten. Ein Beispiel dafür ist das kostenfreie Online-Selbsthilfeprogramm moodgym, das bei der Prävention oder Reduzierung von depressiven Symptomen helfen kann. Weitere Informationen finden Sie unter moodgym.de.
Psychische Beschwerden führen zu Rückenschmerzen bei Auszubildenden
Psychische Beschwerden können zu psychosomatischen Erkrankungen führen. Obwohl die Anzahl der Wirbelsäulen- und Rückenerkrankungen zwischen 2017 und 2022 insgesamt rückläufig ist, hatte 2022 immer noch jeder fünfte sächsische Auszubildende Rückenschmerzen.
Dies ist ein Anstieg um 15% im Vergleich zu 2017.
Zunahme von Adipositas bei Auszubildenden in Sachsen
Im Jahr 2022 wiesen 6,2% der Auszubildenden in Sachsen einen krankhaften Grad von Übergewicht auf. Besonders betroffen waren die Auszubildenden im Alter von 15 bis 19 Jahren, bei denen der Anteil bei 7,5% lag. Im Vergleich zu 2017 ist dies ein Anstieg um 14%. Interessanterweise war der Anstieg bei den männlichen Auszubildenden insgesamt stärker, dennoch sind mehr weibliche Auszubildende von Übergewicht betroffen.
Der Anteil junger Frauen mit Essstörungen hat im Vergleich zu 2017 um 58% zugenommen. Im Jahr 2022 zeigten 1,9% der weiblichen Auszubildenden ein gestörtes Essverhalten, während sich bei den männlichen Auszubildenden das Niveau mit 0,2% annähernd gleich blieb. Die hohe Anzahl übergewichtiger junger Menschen ist alarmierend, da Adipositas oft mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes einhergeht. Essstörungen wie Bulimie und Magersucht können ebenfalls zu körperlichen Beeinträchtigungen und erheblichem psychischem Leiden führen, sogar zum Tod. Es wäre wünschenswert, ein gesundes Gleichgewicht zwischen Gewicht und Essverhalten zu finden.
Anstieg des Krankenstands bei sächsischen Auszubildenden im Vergleich zu 2017
Der Krankenstand der Auszubildenden in Sachsen stieg im Jahr 2022 um 1,4 Prozentpunkte auf 6,3% im Vergleich zu 2017. Jeder Auszubildende war durchschnittlich 22,8 Tage arbeitsunfähig aufgrund von Krankheit. Die häufigste Ursache für die Krankschreibung waren akute Infektionen der oberen Atemwege mit einem Anteil von 40,3%. Infektiöse Darmkrankheiten folgten als zweithäufigste Ursache mit einem Anteil von 9,6%. Diese Trends blieben seit 2017 konstant.
Gesunde Lebensgewohnheiten bei Auszubildenden fördern und unterstützen
Die Auswertung der Gesundheitsdaten der Auszubildenden in Sachsen zeigt, dass die meisten von ihnen gesund sind. Trotzdem sind Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung und psychischer Stress bereits in jungen Jahren weit verbreitet. Es ist daher wichtig, dass Auszubildende von Anfang an gesundheitsförderliche Gewohnheiten entwickeln und mit ihrem Arbeitgeber über ein gesundes Arbeitsumfeld sprechen.
Die AOK PLUS bietet mit dem Programm „AOK-liveonline“ kostenfreie Online-Coachings zu verschiedenen Themen wie Stressbewältigung, Entspannung, Ernährung und Gewichtsreduktion speziell für Schüler, Auszubildende und Studenten an.
Bei der AOK PLUS haben Auszubildende die Möglichkeit, pro Jahr zwei kostenlose Gesundheitskurse zu den Themen gesunde Ernährung, Bewegung und Entspannung zu besuchen. Diese Kurse werden von fast 3.000 zertifizierten Anbietern angeboten. Um passende Kurse zu finden, steht den Auszubildenden die Kurssuche auf plus.aok.de/kurse zur Verfügung. Zusätzlich bietet die AOK PLUS im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements Programme an, um die Gesundheitskompetenz der Auszubildenden sowie der Ausbilderinnen und Ausbilder zu verbessern.
Die Schaffung eines gesunden Arbeitsumfelds ist ein wichtiger Aspekt, um das Wohlbefinden der Auszubildenden sicherzustellen. Von Beginn an sollten ihnen kompetente Ansprechpartner zur Verfügung stehen, die sie bei Fragen zu ihrer Gesundheit unterstützen können. Durch diese Ansprechpartner können Belastungen, sowohl körperlicher als auch seelischer Natur, frühzeitig erkannt und entsprechend behandelt werden. Weitere Informationen für Arbeitgeber finden Sie im Fachportal für betriebliche Gesundheit der AOK PLUS unter plus.aok.de/betriebliche-gesundheit.
Die vorliegenden Informationen wurden von der AOK PLUS auf der Grundlage von Daten von 53.736 Auszubildenden in Sachsen im Alter von 15 bis 29 Jahren erstellt, die alle bei der AOK PLUS versichert sind, und liefern wichtige Erkenntnisse über deren Gesundheitszustand.
Auszubildende in Sachsen brauchen Unterstützung für ihre Gesundheit
Die Auswertung der Gesundheitsdaten der Auszubildenden in Sachsen zeigt einen beunruhigenden Trend: Psychische Erkrankungen, Rücken- und Kopfschmerzen sowie Übergewicht nehmen zu. Diese gesundheitlichen Probleme können die Lebensqualität der jungen Menschen erheblich beeinträchtigen und langfristige Folgen für ihre Gesundheit haben. Es ist daher von großer Bedeutung, dass Auszubildende frühzeitig Maßnahmen ergreifen, um ihre Gesundheit zu schützen und zu verbessern.
Die AOK PLUS bietet eine Vielzahl von Programmen und Unterstützungsmöglichkeiten an, um Auszubildende dabei zu unterstützen, einen gesunden Lebensstil zu entwickeln und ein gesundes Arbeitsumfeld zu schaffen. Durch gezielte Prävention und frühzeitige Behandlung können die negativen Auswirkungen von psychischen Erkrankungen, Rücken- und Kopfschmerzen sowie Übergewicht reduziert werden. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Auszubildenden und Unternehmen ist dabei von großer Bedeutung, um die Gesundheit der jungen Menschen zu fördern und ihnen kompetente Ansprechpartner zur Verfügung zu stellen. Mit den richtigen Maßnahmen und Unterstützungsmöglichkeiten können Auszubildende ihre Ausbildung gesund und erfolgreich absolvieren.